Ich glaube, dass Gott aus allem, auch aus dem Bösesten, Gutes entstehen lassen kann und will. Dafür braucht er Menschen, die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen.
Ich glaube, dass Gott uns in jeder Notlage soviel Widerstandskraft geben will, wie wir brauchen.
Aber er gibt sie nicht im Voraus, damit wir uns nicht auf uns selbst, sondern allein auf ihn verlassen. In solchem Glauben müsste alle Angst vor der Zukunft überwunden sein.
Ich glaube, dass Gott kein zeitloses Fatum ist, sondern dass er auf aufrichtige Gebete und verantwortliche Taten wartet und antwortet.
(Dietrich Bonhoeffer)
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Bitte um Gottes Erbarmen:
Herr, du kennst meine Vorbehalte gegen andere Menschen. Wandle sie in Offenheit und Herzlichkeit.
Du weißt um meine missgünstigen Gedanken. Wandle sie in Verständnis und Mitgefühl.
Du nimmst meine Vorurteile von Weitem wahr. Wandle sie in Nachdenken und Aufgeschlossenheit.
Herr, erbarme Dich.
(Gebet aus der Gottesdienstliturgie)
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Luthers Abendsegen
Das Gebet für den Schluss des Tages
(Des Abends, wenn du zu Bett gehst, kannst du dich segnen mit dem Zeichen des heiligen Kreuzes und sagen:)
Das walte Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist! Amen
(Darauf kniend oder stehend das Glaubensbekenntnis und das Vaterunser. Willst du, so kannst du dies Gebet dazu sprechen:)
Ich danke dir, mein himmlischer Vater, durch Jesus Christus, deinen lieben Sohn, dass du mich diesen Tag gnädiglich behütet hast, und bitte dich, du wollest mir vergeben alle meine Sünde, wo ich Unrecht getan habe, und mich diese Nacht auch gnädiglich behüten. Denn ich befehle mich, meinen Leib und Seele und alles in deine Hände. Dein heiliger Engel sei mit mir, dass der böse Feind keine Macht an mir finde.
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Friedensgebet
O Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens,
dass ich Liebe übe, wo man sich hasst,
dass ich verzeihe, wo man sich beleidigt,
dass ich verbinde da, wo Streit ist,
dass ich die Wahrheit sage, wo der Irrtum herrscht,
dass ich den Glauben bringe, wo der Zweifel drückt,
dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält,
dass ich ein Licht anzünde, wo die Finsternis regiert,
dass ich Freude mache, wo der Kummer wohnt.
Ach Herr, lass du mich trachten:
nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste;
nicht dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe;
nicht dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe.
Denn wer da hingibt, der empfängt;
wer sich selbst vergisst, der findet;
wer verzeiht, dem wird verziehen;
und wer stirbt, erwacht zum ewigen Leben. Amen.
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Jesus, Sohn Gottes,
mein Bruder,
ich freue mich, dass du nahe bist
und zu mir sprichst.
Du bist die Wahrheit, die mich befreit,
das Brot, das meinen Hunger stillt,
der Wein, der mir Freude bringt.
Mein Weg bist du,
mein Licht und mein Leben.
In deiner Liebe
finde ich die Liebe des Vaters
und Kraft, die Menschen zu lieben,
wie ich geliebt bin.
Bei dir weiß ich mich aufgehoben.
Nichts soll mich trennen von dir.
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Mein Gott, ich bin bewahrt geblieben
in mancher Gefahr.
Du bist bei mir gewesen
und hast mich beschützt.
Vergib mir meine Angst,
meine Sorgen,
meinen Unglauben.
Du bist mein Halt,
der Boden, der mich trägt,
das Dach, unter dem ich wohne,
der Friede, in dem ich einschlafe.
Ich danke dir, Gott.
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Jesus Christus,
öffne meine Augen, dass ich die Not anderer sehe;
öffne meine Ohren, dass ich auch stumme Schreie höre;
öffne meinen Mund, dass ich nicht schweige zu Unrecht und Ungerechtigkeit;
öffne meine Hände, dass ich nicht festhalte, was mir gehört;
öffne mein Herz, dass ich nicht schuldig bleibe, was ich weitergeben kann: Liebe und Hoffnung.
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Herr, unser Gott,
wenn wir einsam sind,
gefangen in unseren Sorgen,
wenn wir elend und krank sind,
die Furcht vor dem Tod vor Augen,
dann lehre uns glauben,
denn du bringst Einsame nach Hause,
Gefangene führst du heraus,
die Elenden spüren deine Güte,
den Verängstigten machst du Mut,
und uns, den Hörenden,
sagst du dein Wort,
durch Jesus Christus, deinen Sohn,
der mit dir und dem Heiligen Geist
lebt und Türen öffnet in Ewigkeit.
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Gott, du Ursprung allen Lebens,
wir erwarten unser Kind.
Neben aller Freude gibt es auch Augenblicke,
in denen wir unsicher sind:
Wie wird es sein, wenn wir Tag für Tag
für unser Kind verantwortlich sind?
Manchmal ist es, als ob du uns mehr zutraust
als wir uns selbst.
Wir möchten so gern, dass es ein gesundes und fröhliches Kind wird.
wir wollen es annehmen, wie du es uns gibst.
Nun bitten wir dich: Schenke ihm deine Liebe.
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Herr, ich möchte glauben können,
dass du mich hinter all meinen Gesichtern kennst und liebst.
Ich möchte glauben können, dass du mich verstehst:
die Rollen, die ich spiele
die Gedanken, die ich verstecke
den Kampf, unter dem ich selbst leide und nur zu oft meine Mitmenschen auch
Ich möchte glauben können, dass du das alles verstehst:
als wäre es ein unausgesprochenes Gebet
ein Hilferuf nach Leben
Ich möchte glauben können, dass du da bist:
für mich da bist
wo auch immer ich bin
dass ich für dich nie verloren bin
Ließe ich mich ins Weltall schießen:
dass du da bist
Flüchtete ich in den Tod:
dass du da bist
Flöge ich zu den fernsten Meeresstränden:
dass du da bist
Ach Herr, das möchte ich glauben können.
Dann würde sich mein Lärm und meine Hektik
in große Ruhe verwandeln.
Mein Verstummen wäre zu Ende,
und ich würde Worte finden.
Aus der Flucht in den Schlaf würde der Mut für den Tag.
Meine Dunkelheiten würden zu einem neuen Morgen.
Ich möchte es glauben und sagen können:
dass ich dein Wunder bin,
das ich annehme und entdecken will.
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Gott, du ewige Liebe, wir danken dir für alles,
was du uns Gutes getan hast.
Du hast uns miteinander verbunden
und zusammengehalten.
In den gemeinsamen Jahren hast du uns
deine Freundlichkeit spüren lassen.
In guten und schweren Tagen
bist du uns treu geblieben,
auch wenn wir schuldig geworden sind
vor dir und aneinander.
Wir bitten dich:
Bleibe du bei uns an jedem neuen Tag.
Erhalte uns unsere Liebe,
und gib uns Geduld füreinander.
Segne uns und alle, die zu uns gehören.
Und wenn du einen von uns abrufst aus diesem Leben,
dann lass uns darauf vertrauen,
dass wir beide in deiner Liebe geborgen sind.
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Gott, ich habe keinen Menschen,
dem ich mich anvertrauen kann.
Es sind so viele um mich herum,
und doch bin ich allein.
Befreie mich aus meiner Einsamkeit
und gib mir einen Menschen, mit dem ich reden kann.
Lass mich nicht an Menschen vorbeigehen,
die auf mich warten und mich brauchen.
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Ich habe lange nicht gebetet.
Ich hielt alles für Aberglauben oder Kinderkram.
Ich weiß auch nicht, ob es überhaupt richtig ist,
dass ich bete und wie ich bete.
Ich habe so viel auf dem Herzen
und kann es keinem sagen außer dir, Gott.
Du kennst mich besser, als ich mich kenne.
Manchmal denke ich, dass mich keiner richtig versteht.
Ich bin mir oft selbst ein Rätsel.
Du kannst mir einen Weg zeigen, Gott,
und ich bitte dich, dass du es tust.
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Vater im Himmel,
ich bitte weder um Gesundheit noch um Krankheit,
weder um Leben noch um Tod,
sondern darum,
dass du über meine Gesundheit und meine Krankheit,
über mein Leben und meinen Tod verfügst
zu deiner Ehre und zu meinem Heil.
Du allein weißt, was mir dienlich ist.
Du allein bist der Herr, tue, was du willst.
Gib mir, nimm mir,
aber mache meinen Willen dem deinen gleich.
(Blaise Pascal 1660)
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Herr, du weißt, dass ich altere und bald alt sein werde.
Bewahre mich davor, dass ich schwatzhaft werde,
und vor der fatalen Angewohnheit, bei jeder Gelegenheit
und über jedes Thema mitreden zu wollen.
Befreie mich von der Einbildung, ich müsse anderer
Leute Angelegenheiten in Ordnung bringen.
Bei meinem ungeheuren Schatz an Erfahrung und
Weisheit ist es freilich ein Jammer, nicht jedermann
daran teilnehmen zu lassen. Aber du weißt, Herr,
dass ich am Ende ein paar Freunde brauche.
Ich wage nicht, dich um die Fähigkeit zu bitten,
die Klagen meiner Mitmenschen über ihre Leiden mit
nie versagender Teilnahme anzuhören. Hilf mir nur,
sie mit Geduld zu ertragen, und versiegle meinen Mund,
wenn es sich um eigene Kümmernisse und Gebrechen
handelt. Sie nehmen zu mit den Jahren, und meine
Neigung, sie aufzuzählen, wächst mit ihnen.
Ich will dich auch nicht um ein besseres Gedächtnis
bitten, nur um etwas mehr Demut und weniger Selbst-
sicherheit, wenn meine Erinnerung nicht mit der anderer
übereinstimmt. Schenke mir die wichtige Einsicht,
dass ich mich gelegentlich irren kann. Hilf mir,
einigermaßen milde zu bleiben.
Ich habe nicht den Ehrgeiz, eine Heilige zu werden
(mit manchen von ihnen ist so schwer auszukommen).
Aber ein scharfes altes Weib ist eins der Meisterwerke des Teufels.
Mache mich teilnehmend, aber nicht sentimental,
hilfsbereit, aber nicht aufdringlich.
Gewähre mir, dass ich Gutes finde bei Leuten,
wo ich es nicht vermutet habe. Und schenke mir, Herr,
die Liebenswürdigkeit, es ihnen auch zu sagen.
(Gebet einer Äbtissin)
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Heute, mein Gott, will ich dir danken,
für die bisherige Lebenszeit
mit allem, was sie mir gebracht hat.
Ich danke dir für die kleinen Freuden des Alltags,
für jeden Baum, für jeden Strauch,
für den Gesang der Vögel in den Zweigen,
für die Menschen, die mir begegnen,
und die zu mir gehören
Es ist noch so viel, was mein Leben reich macht.
Erhalte mir, Herr,
ein waches Bewusstsein für den Reichtum meiner Tage.
Ich will nicht klagen über das, was mich beschwert;
freuen will ich mich,
dass ich deiner Treue gewiss sein darf
und deiner Vergebung.
Hilf mir, Herr, dass ich den Menschen meiner Umgebung
mit offenen Augen begegne.
Ich weiß nicht,
wieviel Zeit du mir noch zumessen wirst.
Darum will ich dir danken, Gott,
für jeden Tag und jede Stunde, die du mich leben lässt.
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Wir sind nur Gast auf Erden und wandern ohne Ruh
mit mancherlei Beschwerden der ewigen Heimat zu.
Die Wege sind verlassen, und oft sind wir allein.
In diesen grauen Gassen will niemand bei uns sein.
Nur einer gibt Geleite, das ist der Herre Christ;
er wandert treu zur Seite, wenn alles uns vergisst.
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Gar manche Wege führen aus dieser Welt hinaus.
O dass wir nicht verlieren den Weg ins Vaterhaus!
Und sind wir einmal müde, dann stell ein Licht uns aus,
o Gott, in deiner Güte, dann finden wir nach Haus.
(Georg Thurmair 1935/1938)
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Ewiger, unbegreiflicher Gott, lass mich jetzt nicht allein!
Schenke mir Menschen, zu denen ich sprechen kann
von dem / der Verstorbenen – mit denen ich schweigen kann,
wenn der Schmerz mich sprachlos macht – die meine Verlassenheit
und Trauer aufbrechen durch ein verstehendes Lächeln –
die mir Hoffnung geben durch unverbrüchliche Treue –
die mich still begleiten auf meinem Weg vom Tod zum Leben.